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Zerrüttete Zeiten

Zerrüttete Zeiten

120cm x 140cm | Kohlesack und Acryl auf Leinwand

Let me hear your sound

Let me hear your sound

120cm x 120cm | Marmormehl & Pigmente auf Leinwand

Komm morgen wieder Wirklichkeit I

Komm morgen wieder Wirklichkeit I

80cm x120cm | Acryl auf Kohlesack

Komm morgen wieder Wirklichkeit II

Komm morgen wieder Wirklichkeit II

80cm x 120cm | Acryl auf Kohlesack

Seilschaften

Seilschaften

120cm x 130cm

Du weisst, wie Wunder gehen

Du weisst, wie Wunder gehen

Acrylmischtechnik auf Leinwand 120cm x 140cm

Lass es einfach um mich geschehn

Lass es einfach um mich geschehn

Pigmente, Marmormehl , Acryl auf Leinwand 120cm x 120cm

Lockt dich der tiefe Himmel nicht,...

Lockt dich der tiefe Himmel nicht,...

120cm x 140cm

Natur ist da, wo wir nicht sind

Natur ist da, wo wir nicht sind

120cm x 140cm

Papierarbeit CCV

Papierarbeit CCV

50cm x 50cm

Whatever it takes N°I

Whatever it takes N°I

Mischtechnik auf Leinwand, 100cm x 200cm

Whatever it takes N°II

Whatever it takes N°II

Mischtechnik auf Leinwand, 100cm x 200cm

Verloren und Wiedergefunden, Mischtechnik auf Leinwand 60cm x 120cm

Verloren und Wiedergefunden, Mischtechnik auf Leinwand 60cm x 120cm

Zwischensein

Zwischensein

123cm x 140cm

Als bliebe die Wurzel im Boden

Als bliebe die Wurzel im Boden

120cm x 130cm

Das Wilde gewinnt

Das Wilde gewinnt

120cm x 140cm | Öl & Acryl auf Leinwand

Die Welt die Monden ist

Die Welt die Monden ist

123cm x140cm | Öl auf Leinwand

Heimkehrer, Acryl auf LW,120 x 120  cm

Heimkehrer, Acryl auf LW,120 x 120 cm

Gegengewicht

Gegengewicht

120cm x130cm | Öl auf Leinwand

Solid ground

Solid ground

120cm x 140cm

Here I am

Here I am

140cm x 100cm

Homeless N°1, 100cm x 100cm

Homeless N°1, 100cm x 100cm

Homeless N°2, 100cm x100cm

Homeless N°2, 100cm x100cm

Take a bow

Take a bow

123cm x 140cm

The best you never had

The best you never had

123cm x 140cm

The finish shellac N°1

The finish shellac N°1

60cm x 70cm

Under the surface

Under the surface

Acryl Mischtechnik auf Leinwand, 123cm x 140cm

The finish shellac N°2

The finish shellac N°2

60cm x 70cm

Der Wald in mir

Der Wald in mir

140cm x 180cm

Poison passion

Poison passion

120cm x 130cm

Deja Vu

Deja Vu

je 40cm x 40cm

Erdendes und Werdendes

Die informelle Kunst von Andrea Klosowski  "Ich möchte einfach nur malen" so formuliert die Künstlerin Andrea Klosowski die Grundmotivation ihrer Arbeit. Und es klingt nach dem Bedürfnis im Prozess zu sein, im Prozess des Malens, malend zu sein.

 

Dieser Prozess führt sie zu großformatigen abstrakten Werken, in denen die Gestik des Malens selbst die Bildlinien hervorbringt, und in denen Farbe und Struktur an sich zu zentralen Themen werden. Klosowski lässt sie in Formen fließen, sich begegnen, in Dialog treten, hier und da auch aufeinander prallen. Sie arrangiert sie zu differenziert ausgearbeiteten Kompositionen in oft kompakter, teilweise auch schleierartig nebulöser Gestalt. Durch die Einarbeitung von feingliedrigem Japanpapier oder grobem Leinenstoff ausgedienter Kohlesäcke, sowie durch das Auftragen eines pastosen Strukturmittels fügt sie der Leinwand dabei häufig eine dritte Dimension hinzu.

 

Die verwendete Masse entwickelt beim Trocknen ein gewisses Eigenleben. Sie bildet feine Risse, kleine Gräben oder gar canyonartige Schluchten, die sich sternförmig ausbreiten oder zu Mosaiken zusammenfinden, eventuell erneut eine Reaktion der Künstlerin einfordern und so den Schaffensprozess zu einem Dialog zwischen Mensch und Material werden lassen.

Als Ergebnis sehen wir teilweise keramikartige, manchmal regelrecht skulpturale Bildlandschaften von zum Teil berückender Schönheit, von bewegender Dramatik, von fremd bis geheimnisvoll anmutendem Reiz.

 

"Dem Irdischen näher als den Sternen", so lautet ein Resümee über den großen Informellen, Emil Schuhmacher, und über eine Malerei, welche weniger geistig überfrachtet oder gar intellektuell verkopft ist; die eher der Intuition, vielleicht dem ominösen Unbewussten entspringt und die Farb- und Formgewebe hervorbringt, die unmittelbarer Ausdruck seelischer Gemütslagen, psychischer Befindlichkeiten sind.

 

Auch Klosowskis Kunst sieht man an, dass sie sich für das Irdische erwärmt, für den Stoff, für die Materie selbst. Gebirgsartige Bögen, häufig in Form, des in der Natur allgegenwärtigen und als Metapher vielfach deutbaren Motivs, der Spirale ziehen sich in großer Geste durch viele Bilder.   Dabei findet sie in ihrer Formensprache und in ihrer im weitesten Sinne von Naturtönen dominierten Farbigkeit zu einem anregenden, die Neugier weckenden Verhältnis von Spannung und Harmonie.

 

Eine gewisse ernste Grundstimmung prägt das Gesamtbild von Klosowskis Arbeiten. Ein dunkles Tönen, ein tiefes Brummen klingt durch viele

Kompositionen hindurch und mit etwas Mut zu großen Worten könnte man sagen: Man hört in ihnen noch der Hände schwere Arbeit. Man hört noch die Maloche, die das Ruhrgebiet geprägt hat, und in dem die Künstlerin sich verwurzelt sieht. Eine sehr irdische, kraftvolle Energie tritt dem Betrachter aus vielen ihrer Werke kunstvoll entgegen und wirkt erdend auf ihn zurück.

 

Dem Aspekt der Verdichtung, der Materialisierung maßvoll beigefügt, finden wir in Klosowskis Bildwelten aber auch einen Moment der Verflüchtigung, der Auflösung, der Sublimation in diffuse Schleiersphären. Zusammengenommen entsteht so zuweilen der Eindruck eines brodelnden Urkessels der Evolutionsgeschichte oder man möchte gar an den Augenblick denken, als es noch wüst und leer war auf Erden und der Geist Gottes über dem Wasser schwebte...

 

Die informelle Malerei gewinnt ihre Formensprache nicht so sehr aus der Abstraktion des konkret Existierenden, sondern formuliert eher Vorstufen, von noch zu Werdendem. Sie spielt in ihrer Ausschnitthaftigkeit, in ihrer Unabgeschlossenheit, in ihrer gestalterischen Offenheit, letztendlich immer auch auf den Gedanken an die Existenz einer verborgenen, im Hintergrund wirkenden, numinosen Urkraft an; auf etwas

(um mit Goethe zu sprechen), was die Welt im innersten zusammenhält. Sehr anschaulich spekulierte der Dichter Matthias Claudius einst:

 

Siehst du den Mond dort stehen?

Er ist nur halb zu sehen,

Und ist doch rund und schön!

So sind wohl manche Sachen,

Die wir getrost belachen,

Weil unsre Augen sie nicht sehen.

 

 

Auch die Kunst von Andrea Klosowski verweist - und das mit einer Spur Andächtigkeit - auf dieses, hinter allen Gefühls- und Dingwelten wirkende Etwas, von dem Manche sagen, dass es ein Nichts sei.

 

 

 

 

 

Thorsten Krawinkel

Dipl.-Chemiker, Künstler, Autor in verschiedenen kulturellen Genres

 

 

 

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